Einen wunderschönen Montagmorgen,

diese Woche ist es ausnahmsweise schon etwas früher so weit und es ist wieder Interview-Zeit.

Ich hatte die große Ehre, der lieben Lia Haycraft - an dieser Stelle noch schnell 'alles erdenklich Liebe zum Geburtstag nachträglich, Liebes, ich hoffe, Du hattest einen wundervollen Tag - ein paar Fragen stellen zu dürfen. Rund um ihr neues Buch 'Sonnenschwinge - Die Nacht der Elemente 3', ihr Leben und um ihre Wünsche und Träume. Liebe Lia, an dieser Stelle ein großes Dankeschön für die schönen Antworten, die lustige Zeit zusammen und die tollen Bilder.

Ihr Lieben, ich wünsche Euch allen viel Spaß mit dem Interview und einen wundervollen Wochenstart.

Steckbrief:

Name bzw. Pseudonym: Lia Haycraft

Geburtstag/Ort: Juni 1980, Norddeutschland

Wohnort: Bergisches Land

Homepage: https://www.liahaycraft.jimdo.com

Familienstand: vergeben ;-)

Genre: Romantasy, Paranormal Romance

Ich mag: England, Hunde, das Meer, Bitterschokolade

Ich mag nicht: Hausarbeit, Langeweile, teure Autoreparaturen

 

Liebe Lia, mit ‚Sonnenschwinge erschien Ende Mai 2016 der dritte Teil in Deiner ‚Nacht der Elemente‘ - Saga. Erzähle uns doch bitte kurz, was Dich generell zum Schreiben und insbesondere zu diesem Roman bewogen und inspiriert hat? Wie ist die Idee zu der Reihe entstanden? Wie sahen die Recherchen dazu aus?

Die Idee zum ersten Teil dieser Reihe, Mondtochter, kam ziemlich überraschend. Geschrieben habe ich schon lange, aber immer nur so nebenbei und ganz wenig. Es gibt ein paar frühere Romananfänge, aber mein erster beendeter Roman war die „Mondtochter“. Da kam mir eines Tages der Titel in den Kopf (der es auch fast geblieben ist): Töchter des Mondes. Nicht übermäßig ungewöhnlich, aber allein der Titel hat mich inspiriert und danach lief es fast von selbst. Abends hatte ich auf einmal den ersten Satz im Kopf, dann den Text für die erste Seite und nachdem ich begonnen habe das Buch zu schreiben, lief es einfach weiter. Meine vorherigen Schreibversuche waren vermutlich einfach im falschen Genre, ohne Fantasy nämlich, und da ich selbst sehr gerne fantastische Geschichten lese, vornehmlich Romantasy, hätte ich eigentlich auch schon früher drauf kommen können, selbst in diese Richtung zu schreiben. Die beiden Folgebände „Mondschwinge“ und auch „Sonnenschwinge“ sind übrigens im NaNoWriMo (NationalNovelWritingMonth), also überwiegend im November 2013 und 2014 entstanden. Ich bin übrigens ein Bauchschreiber, überlege mir vorher also recht wenig von der Geschichte, ich habe eine grobe Idee, vielleicht ein paar Figuren im Kopf und der Rest ergibt sich beim Schreiben und überrascht mich manchmal selbst. Recherchiert habe ich hauptsächlich die Mondzyklen, da diese im Buch eine Rolle spielen. Orte musste ich nicht recherchieren, sie sind entweder ausgedacht, oder ich war schon mal dort.

Das hört sich ja schon sehr vielversprechend und anregend an. Aber wie genau sah denn Dein Leben vor dem Schreiben aus?

Ich hatte deutlich mehr Zeit … und eine etwas aufgeräumtere Wohnung. :D Nein, wie gesagt, ein bisschen geschrieben habe ich schon immer. In der Grundschule lustige (also damals fand ich sie lustig) Gedichte, später Songtexte und ein paar kurze Geschichten. Ansonsten hat sich so viel ja nicht verändert, ich habe noch immer den gleichen Job, aber mittlerweile doch ein paar neue Freunde kennengelernt, allein durchs Schreiben. Im Urlaub sind wir gerne nach England oder Tschechien gereist oder natürlich ans Meer nach Griechenland. Eine Zeitlang wollte ich übrigens Sängerin in einer Rockband werden, aber daraus wurde (zum Glück) nichts. Ich hatte nur einen Gitarristen an der Hand, aber wenn ich jetzt so drüber nachdenke, dass ich dann möglicherweise bei kleinen Auftritten vor Leuten hätte singen müssen – oje.

Wow, nicht schlecht, da hast Du ja schon einiges erlebt. Was wünschst Du Dir denn noch für Deine Zukunft? Was sind Deine Träume und gibt es vielleicht welche, an deren Erfüllung du schon ganz nah dran bist?

Ich glaube, das geht den meisten so: ich würde so gerne meine Bücher in Buchhandlungen sehen und immer genug Zeit haben, sie zu schreiben. Ein Häuschen in Meernähe oder in England wäre ein Traum, am liebsten mit offenem Kamin, einem netten Hund davor und einer Bibliothek mit so hohen Regalen, dass man eine Leiter braucht. Ach, und natürlich breite Fensterbänke mit Polstern zum Sitzen. Ein schöner, großer Garten mit Gärtner wäre auch nicht schlecht. Na ja, aber immerhin steht der nächste England-Urlaub bald an. Da fahren wir an meinen Lieblingsküstenort, Lyme Regis in Dorset.

Das waren wirklich schöne Träume und ich drücke Dir die Daumen. Du sagtest ja vorhin, warum Schreiben für Dich so bedeutsam ist. Sicher liest du auch genauso gerne. Daher würde es unsere Leser brennend interessieren, wenn Du uns Dein Lieblingsbuch verrätst?

Ich habe ziemlich viele Lieblingsbücher, denn ja, ich lese sehr gerne und eigentlich immer (zumindest abends und wenn ein Buch sehr spannend ist, auch beim Zähneputzen …). Auf meiner Homepage habe ich eine ganze Liste von Lieblingsbüchern. Ich lese gerne Fantasy, aber auch Liebesromane ohne Fantasy und sehr gerne schöne Kinderbücher für das Lesealter ab 10. Wenn ich jetzt mal zwei Lieblingsbücher raussuchen müsste, wären das sicher „Anansi Boys“ von Neil Gaiman und „Die Nacht der gefangenen Träume“ von Antonia Michaelis. Aber ich lese auch sehr gerne Bücher aus Kleinverlagen, da fand ich „Die dunkle Seite des Weiß“ von Yalda Lewin und „Fleckenteufel und Drachentöter“ von Leann Porter sehr toll.

Schreiben gehört zu Deinem Leben wie die Luft zum Atmen. Wie oder besser gesagt, wo schreibst Du denn? Magst Du uns vielleicht einen kurzen Einblick in Deinen Arbeitsplatz geben?

Meistens schreibe ich tatsächlich an meinem Schreibtisch neben dem Fenster, von wo aus ich einen riesigen mit Efeu bewachsenen Kirschbaum  und ein großes Stück Himmel sehen kann. Oft schreibe ich auch in der Bahn oder auf dem Sofa, wenn die Sonne gerade darauf fällt und es schön warm ist. Ich schreibe immer am PC oder auf dem Laptop, nur Notizen mal auf Papier. So ein Schreibtischbild ist ja eher langweilig, neulich habe ich mal was Neues ausprobiert …

Abseits von Deiner Liebe zu Büchern und dem geschriebenen Wort, was macht Lia Haycraft und die Person hinter diesem Namen noch so alles aus?

Ich liebe Waldspaziergänge und überhaupt bin ich gerne draußen, am liebsten zum Picknicken oder um neue Ideen zu entwickeln. Fern sehe ich eher selten, hin und wieder mal einen guten Film oder eine meiner beiden britischen Lieblingsserien „Green Wing“ oder „Black Books“, ach und Loriot mag ich auch sehr gerne. Wenn ich mich mit Freunden treffe, dann am liebsten auch um zu spazieren oder zu leckerem Kuchen. Ich koche und backe nämlich sehr gerne und wenn ich mal die Gelegenheit habe, gibt es gleich ein ganzes Buffet, am liebsten zu einem Motto. Wenn ich draußen Leuten mit Hund begegne, lächele ich übrigens meistens zuerst den Hund an … das ist vielleicht eine etwas merkwürdige Eigenschaft, aber ich habe Hunde schon immer geliebt. Meine Eltern erzählen mir schon mal, dass ich sobald ich laufen konnte, den riesigen Schäferhund der Nachbarn umarmt habe, der viel größer war als ich.

Wenn Du die Möglichkeit bekämst, den Mars mit zu besiedeln, würdest Du dieses Abenteuer antreten? Wenn ja, warum und mit wem?

Nur, wenn das Beamen oder etwas Ähnliches erfunden wurde bis dahin. Ich fliege nämlich sehr ungern und dann gleich mit einer Rakete so ewig weit? Nein danke. Außerdem habe ich etwas Höhenangst … und den Mars stelle ich mir eher unromantisch vor. So ganz ohne Meere und Pflanzen und Tiere.

Wenn du Dein Leben als Tier verbringen würdest, welches wäre Lia Haycraft und weshalb?

Das ist einfach, oder? Ganz sicher ein Hund in einer englischen Familie. Ich hätte weiterhin meine Spaziergänge und einen gemütlichen Lieblingsplatz vor dem Kamin.

Okay, hast Du Dich schon mal als dieses an Fasching verkleidet? Wenn nein, was ist Dein bisher bestes Kostüm gewesen?

Nein, als Hund habe ich mich noch nie verkleidet. In der Grundschule war ich einmal Schneeglöckchen. Die letzten Jahre habe ich immer improvisiert und mich hinterher geärgert, dass ich mir nicht mehr Mühe gegeben habe. Dann war ich am Ende doch meistens gestiefelte Katze oder Piratin oder so. Ich wäre gerne mal Meerjungfrau mit einem tollen langen Kleid mit ganz vielen schimmernden Pailletten … wenn es doch an Karneval nicht immer so kalt wäre.

Wenn Du jetzt Deine Handtasche öffnest, was findet sich alles darin? Und wie würdest Du was nutzen, um aus einer brenzligen Lage zu kommen / bzw. die Welt zu retten, wenn diese just in diesem Moment von Außerirdischen angegriffen würde? Oder besser noch, von Lord Voldemort?

Sehr viel jedenfalls. Ein kleiner Regenschirm, ein Buch, ein Handy, Portemonnaie, Taschentücher, jede Menge Notizzettel, Stifte, ein Notizbuch, Einkaufstaschen … Oje, was sollte ich denn damit anfangen? Am besten einen Superhelden anrufen und ihn dann mit einer meiner bunten Einkaufstaschen auf mich aufmerksam machen. Mich und andere hinter dem Schirm verstecken? Ich habe mal eine Geschichte gelesen von einem japanischen Mädchen, die einen Schirm hatte mit einem Drachen darauf und so hat weder ein Tiger, noch ein Adler gewagt sie anzugreifen, als sie sich dahinter versteckt hat. Ich glaube, ich brauche einen neuen Schirm … auf meinem sind nur kleine Hunde.

Die Welt weiß, ich bin ein großer Marvel-Fan und dürfte ich eine Superkraft haben, so würde ich wahrscheinlich die Unsichtbarkeit wählen, was wäre Deine erste Wahl?

Unsichtbarkeit ist auf jeden Fall sehr cool. Du kennst ja bestimmt die X-Men, im neuen Film fand ich Quicksilver so genial, das hätte ich gerne: wahnsinnige Schnelligkeit und so brenzlige Situationen entschärfen.

Hörst Du eigentlich auch gerne Musik? Sicher hörst Du Musik. Wer tut das nicht :D. Gibt es ein Lied, das in Deinem Leben und Wirken eine besondere Rolle gespielt hat. Quasi der Soundtrack Deines Lebens?

Musik höre ich natürlich auch, ja. Ein bestimmtes Lied passt aber nicht als Soundtrack, das ändert sich, je nach Laune. Ich höre aber schon immer gerne Tori Amos und seit einigen Jahren Esthero, KT Tunstall und Fiona Apple unter anderem. Mein Soundtrack hätte auf jeden Fall etwas mit Liebe zu tun, mal mit Sonnenschein und mal mit Regen. Verwirrende Lyrics, eine abwechslungsreiche Melodie. Vielleicht „Cornflake Girl“ von Tori Amos oder „Extraordinary Machine“ von Fiona Apple.

Stelle Dir vor, Du bekommst die Möglichkeit einen Abend mit einer verstorbenen Person zu verbringen – egal, ob berühmt oder nicht –, welche wäre es, warum und was wäre Deine erste Frage an diese?

Oje, ich denke, das wäre meine Großmutter väterlicherseits, die ich nie kennengelernt habe. Sie soll so eine coole Person gewesen sein, die auch damals schon gerne Kleidung mit Leopardenprints getragen hat. Ich würde gerne wissen, ob sie uns noch beobachten kann oder was sie sonst den ganzen Tag macht.

Nenne bitte zehn Dinge, die du gerne noch in deinem Leben erreichen oder erleben möchtest?

Erfolgreich Bücher schreiben; eine Gartenreise durch England machen; genügend Zeit und Geld zu haben, um jederzeit meine weiter entfernt wohnenden Freunde besuchen zu können; mindestens einmal im Jahr im Meer schwimmen; öfter eine Gelegenheit haben, wo ich ein Abendkleid tragen kann; die Verfilmung eines meiner Bücher; sehr hoch gegriffen, aber: Weltfrieden; Zeit zum Malen haben; viele weitere Reisen ;-).

Wenn Du Deinem Ich vor drei Jahren einen Rat geben könntest, was würdest du sagen?

Hör auf dein Herz.

Das ist wirklich ein sehr schöner Rat. Dann komme ich jetzt zu meiner letzten ‚großen‘ Frage: Was erwartet uns von Lia Haycraft und Deinem Schreiber-Ich in Zukunft und kannst Du uns einen kleinen Ausblick in einen Folgeroman geben?

In der „Nacht der Elemente“-Reihe, erscheint nächstes Jahr im Mai der vierte und letzte Teil: Sonnentochter. Ich könnte die Namen der Hauptfiguren verraten, die beide auch in „Sonnenschwinge“ auftauchen: Nayara und Aidan, wo sie auftauchen, verrate ich allerdings nicht. Die Geschichte spielt wieder zu Teilen in der Parallelwelt Axikon und in England. Viel mehr kann ich gar nicht verraten momentan. Ansonsten schreibe ich gerade an einem realistischen Liebesroman, der ebenfalls in England spielt – ein Herrenhaus, vier Windhunde, ein großes Geheimnis und ein seltsamer Butler spielen darin eine Rolle. An einem Kinderroman (ab 12) schreibe ich ebenfalls, darin geht es um die Suche nach sich selbst und Meereselfen. Und dann ist da natürlich noch mein Geisterroman, der ist als nächstes dran, er spielt in Köln und fängt gleich ziemlich dramatisch an und ich habe mich ab und zu beim Schreiben schon gegruselt …

Short Question & Answer

Liebe Lia, ich danke Dir für Deine ausführlichen und ehrlichen Antworten. Wenn es Dir nichts ausmacht, hätte ich im Anschluss noch ein kurzes, lustiges Q&A, welches du immer spontan mit einem Wort beantworten kannst.

Süßes oder Salziges? Süßes

Tee oder Kaffee? Pfefferminztee

Berge oder Meer? Meer

Nachteule oder Sonnenkind? Sonnenkind

Apple oder Windows? Windows

Lieblingsfarbe? Lila

Lieblingsessen? Salat

Captain America oder Iron Man? Iron Man

Sommerkind oder Skihase? Sommerkind

Bart oder eher glatt rasiert? Dreitagebart

Lieblingsserie? Black Books

Singst Du unter der Dusche? Nein

Muntermacher zum Schreiben? Musik

Ich danke Dir Lia, es hat mir richtig Spaß gemacht. Ich wünsche Dir viel Erfolg mit Deinen Büchern, Deinem Leben, Deinen Träumen und freue mich schon auf mehr – ganz viel mehr :D.

Eure Jil Aimée