Rezension – Der Grolltroll – von aprilkind (Autor), Barbara van den Speulhof (Autor), Stephan Pricken (Illustrator)

06.11.2018 16:07

#werbung #Rezensionsexemplar

 

Kurzbeschreibung

Es könnte alles so schön sein! Wäre da nicht die blöde Hütte, die immer wieder zusammenkracht, oder der dumme Baum, von dem einfach kein Apfel herunterfallen will … Den Frust und die Wut, wenn Dinge nicht so laufen, wie man es sich wünscht, kennt jeder. Auch der Grolltroll. Was aber tun, wenn die ganz große Wut kommt und uns einfach überrollt? Unser Bilderbuch hilft, ihr spielerisch ein Ende zu setzen.

Leseempfehlung: Ab 3 Jahren

Erscheinungsdatum: 30. Oktober 2018

Verlag: Coppenrath

Seitenzahl der Printausgabe: 32

ISBN-13: 978-3649628934

Hier gehts zum Buch: Amazon / Coppenrath Verlag

Ich habe dieses Buch als Rezensionsexemplar erhalten, dieser Umstand hat keinen Einfluss auf meine Bewertung.

Angaben zum Autor

Barbara van den Speulhof ist nicht nur Kinderbuchautorin, sondern auch Hörspielproduzentin und Regisseurin für Kinderproduktionen. Sie hat für viele Kinofilme Hörspiele produziert und begleitende Bücher geschrieben. Sie lebt in Frankfurt am Main.

Rezension – Ein lehrreiches Leseerlebnis für die ganz Kleinen und Großen

Kurzmeinung:

Wunderbar illustriert, hochwertig, lebhaft und mitreißend gestaltet. Eine altersgerechte Geschichte, die Lösungsmöglichkeiten aufzeigt. Ein An-die-Hand-Nehmen der Kleinen, um sie durch die Grollphasen des Heranwachsens zu begleiten. Dabei bedient es sich einem leichten Leselevel, verständlicher Sprache und ist überdies identifikationsstiftend konzipiert.

Für mich das perfekte Vorlese- und Mitentdeckerbuch für meine Neffen. Ein tolles Weihnachtsgeschenk mit wundervollen Begleitprodukten wie einem Kuscheltier.

Ausführliche Meinung:

In dem vorliegenden Buch begegnen wir dem kleinen blauen Grolltroll, der Träume und Wünsche hat, die sich entweder nicht schnell genug umsetzen lassen oder einfach nicht gelingen wollen. Dabei entsteht oftmals großer Frust, den er grollend in die Welt hinausbläst und somit den ein oder anderen Freund verletzt.

Das Buch erklärt auf leichte und fürsorgliche Art, wie wichtig Freunde sind und wie behutsam mit übler Laune umgegangen werden kann, ohne unbeabsichtigt jemanden zu verletzen. Dabei ist es die einzelnen Situationen untermalend wundervoll illustriert, sodass sich jedes Kind in den kleinen Grolltroll hineinfühlen kann. Das Buch lehrt darüber hinaus den Umgang mit kleineren Niederlagen und zeigt auf, dass auch daraus Gutes entstehen kann. Probieren und Hinfallen gehören im Leben dazu, stärken den Charakter. Das Wiederaufstehen ist wichtig. Die Geschichte zeigt in spielerischem Umgang, wie man seinem Kind erklären kann, dass es auch mal okay ist, schlechte Laune zu haben. Dass aber diese auch widerhallen kann. Es sogar wird. Es geht nicht darum, die schlechte Laune zu unterdrücken oder gar an anderen auszulassen, sondern darum, sie mit Verständnis in die Welt zu tragen. Das ist ein großer Schritt, aber auch ein wichtiger. Wer Verständnis hat, bekommt es auch zurück. Wer erklärt, warum er mies gelaunt ist, empfängt Trost. Wer nur streitet, ohne anderen eine Chance zu geben, einem die Hand zu reichen, muss sich nicht wundern, wenn er für den Moment alleine ist. Es zeigt, dass die Dinge manchmal eben seine Zeit und etwas Unterstützung brauchen. Auf der anderen Seite wird auch deutlich, wie wichtig Geduld seitens der Umwelt und der Freunde ist.

Wenn das erste Wutgewitter bei den Kleinen losbricht, die Trotzphase beginnt, dann ist ganz viel Liebe notwendig. Das ist für mich die Kernbotschaft dieses Buches. Kinder spiegeln unser Verhalten, schauen sich Reaktionen direkt von uns ab. Wie wir also mit der Wut umgehen, hat enormen Einfluss auf die Sichtweise der Kleinen. Da müssen wir uns einfach mal selbst an die Nase packen. Mit dem kleinen Grolltroll können wir das. Denn er lehrt nicht nur die ganz Kleinen etwas, sondern vor allem auch uns. Dabei glänzt das Buch mit wundervollen Illustrationen zu einer noch wundervolleren und bewegenden Geschichte voller Einfühlungsvermögen und Freundschaft, aber auch den Folgen des eigenen Handelns. Egal ob das Papierschiffchen nicht schwimmen will oder die Bauklötzchen immer wieder umfallen und die Tränen losbrechen. Diese Geschichte begleitet Eltern und Kind auf spielerische und verständnisvolle Art durch diese aufregende Zeit. Ist dabei herzzerreißend ehrlich und erfrischend. Bildet zudem Raum für Gespräche über den Umgang mit der Wut. Die erste Begegnung dieser, das Ausleben und die Folgen daraus. Meine absolute Leseempfehlung.

 

Viel Spaß beim Lesen,

Jil Aimée