Rezension - Himbeeren im Tee: Tennessee Storys (Zuckergussgeschichten 4) - Emma C. Moore
Rezension – Himbeeren im Tee: Tennessee Storys (Zuckergussgeschichten 4)
Kurzbeschreibung
Als Hope Randall in ihren Heimatort Crossville zurückkehrt, will sie sich am liebsten einfach im Haus ihrer Mutter verkriechen, denn auf keinen Fall möchte sie Connor begegnen. Der Bruder ihrer besten Freundin ist nämlich der Grund, weshalb sie die Stadt vor vier Jahren verließ. Aber da das Pech Hope schon ihr ganzes Leben auf den Fersen ist, fällt sie Connor noch vor dem Stadteingangsschild vor die Füße. Und natürlich ist Mr. Perfect immer noch so gutaussehend wie früher und er kann sie immer noch nicht besser leiden. Komisch nur, dass ausgerechnet sie beide sich ständig über den Weg laufen und das Schicksal Connor offenbar zu ihrem Retter auserkoren hat…
Erscheinungsdatum: 1. Juli 2015
Seitenzahl der Printausgabe: 216
Verlag / Verkauf durch: CreateSpace Independent Publishing Platform
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Angaben zum Autor
Emma C. Moore ist ein Pseudonym der Autorin Marah Woolf, welches sie für die Veröffentlichung der Tennessee Storys (Zuckergussgeschichten) verwendet.
Marah Woolf wurde 1971 in Sachsen-Anhalt geboren, wo sie auch heute noch mit ihrem Mann und drei Kindern lebt. Sie studierte Geschichte und Politik und erfüllte sich mit der Veröffentlichung ihres ersten Romans 2011 einen großen Traum. Die Arbeit an der MondLichtSaga wurde Ende 2012 abgeschlossen. Seitdem haben die Bücher sich als E-Book oder Taschenbuch mehr als 670.000 Mal verkauft. Der erste Teil der vierteiligen MondLichtSaga "MondSilberLicht" wurde auf der Leipziger Buchmesse 2013 mit dem ersten Indie-Autoren-Preis ausgezeichnet. Der dritte Teil der BookLessSaga erhielt 2014 von den Lovelybookslesern, Deutschlands größter Leserplattform, den ersten Preis in der Kategorie Fantasy.
Die internationalen Rechte für die MondLichtSaga hat der renommierte französische Verlag Michel Lafon erworben. Gerade ist der erste Teil der MondLichtsaga unter dem Titel "Les brumes d'Avallach" erschienen. In 2015 folgt die Veröffentlichung in koreanischer Sprache. Die englische Übersetzung ist bereits seit Februar 2014 erhältlich. Für alle Hörbuchfans eine tolle Nachricht: exklusiv bei audible sind alle 3 Teile als Hörbuchfassung zu erwerben.
Am 15. Dezember 2015 begann mit "FederLeicht. Wie fallender Schnee" ein neues Abenteuer, das die Leser zurückbringt in die Welt der Elfen nach Leylin, in die Marah Woolf ihre Leser auch schon in ihrem Buch MondSilberTraum entführt hat. Die FederLeichtSaga ist als siebenteilige Serie geplant. Diese Serie spielt in St. Andrews in Schottland, wo Marah mit ihrer Familie ein komplettes Jahr verbrachte, dass sie für ausgedehnten Recherchen nutzte.
Weitere Informationen findet ihr unter: Facebook oder hier: Homepage
Die Buchcover der Tennessee Stories wurden gestaltet und illustriert von: "Traumstoff Buchdesign"
Rezension – Ein Schluck Tee kann heilend wirken, ein einziger Blick ein ganzes Leben verändern
In ‚Himbeeren im Tee‘ kehren wir zusammen mit Hope Randall zurück nach Crossville, Tennessee. Sie ist 24 und hat nichts bei sich, als einen Koffer voller Sorgen, Leben, enttäuschter Liebe, Missverständnissen und (falschen) Erwartungen. Hope ist vor Jahren aus der Kleinstadt geflüchtet, weil ein verhängnisvoller Fehler sie nicht nur ihre beste Freundin Joanna, sondern auch ihre große Liebe Connor – zufällig Joannas Bruder – gekostet und sie zum Gespött der Leute gemacht hat. Zudem verstand sie sich nie gut mit ihrer Mom, seit der Vater die Familie verlassen hatte und diese ihren Bruder mehr umsorgte als Hope. Kein Wunder also, dass ein Wiedersehen mit Crossville Hope einem Albtraum gleicht. Aber Hope musste zurückkommen, denn ihre Mutter leidet sterbenskrank an Krebs und keiner weiß, wie viel Zeit ihr noch bleibt. Noch bevor Hope allerdings zu ihrer Mutter kann, stößt sie auf den Straßen vor Crossville gerade auf die eine Person, die sie nicht sehen will und die ihr mehr als nur Hass in den letzten Jahren entgegen geschleudert hat: Connor. Und zu allem Übel fährt dieser sie nicht nur fast über den Haufen, sodass sie sich den Knöchel verletzt, sondern macht sie auch direkt für ihr ‚zu spätes Wiederkommen‘ zur Schnecke.
„Ich kann mir nicht vorstellen, dass ausgerechnet du zu Albträumen neigst.“
Fährt sie allerdings auch im Anschluss nach Hause und trägt sie hinein. Eine plötzliche Nähe, die die beiden Zankhähne durcheinanderbringt und den Schlagabtausch zwischen ihnen unterbricht. Zuhause angekommen stößt Hope auf die herzensgute Pflegerin ihrer Mom. Diese kümmert sich um Hopes verletztes Gelenk, teilt ihr aber auch mit, dass Mrs. Randall momentan ihre Tochter nicht sehen möchte. So macht sie sich in den ersten Tagen auf den Weg in die Stadt, um sich zu beschäftigen, erfährt aber alsbald im Cookiebooks das man nicht vergessen hat, warum sie damals die Stadt verließ. Dies fördert weder ihr Gemüt, noch die Heilung ihres Knöchels. Dieser Ansicht ist auch Connor, dem sie immer wieder begegnet und mit dem sie ohne Unterlass streitet. Dennoch sucht auch er immer wieder ihre Nähe, geht ihr mehr als nur unter die Haut, um sie im nächsten Moment wieder zu verletzen und sogar fast einen Unfall zu bauen. Die beiden merken, sie tun einander nicht gut. Es hilft weder getrennte Wege zu gehen, noch einen Weg zur Freundschaft zu finden. Es endet immer wieder im Chaos, in Missverständnissen und in dem Gefühl, dass Connor, der zwar Hopes Mutter umsorgt, irgendwie doch ein Arschloch zu sein scheint. Gerade in jenen Momenten, in denen Hope glaubt, sie könne die Vergangenheit endlich ruhen lassen, braucht es nur einen falschen Kommentar, eine falsche Begegnung oder sogar eine hinterlistige Intrige im unpassendsten Moment und Hopes Welt wird von Neuem erschüttert. Es scheint gerade so, als wolle Crossville ihr nichts als Kummer bereiten…
„Warum hatte sich alles gegen sie verschworen? Die Menschen, das Wetter und sogar diese bescheuerte Straße?“
- Kann Hope einen Weg finden diesem Kummer zu entgehen und sich mit ihrer Vergangenheit zu versöhnen?
- Bleibt genug Zeit, dass sie und ihre Mom alte Differenzen aus dem Weg räumen können und sich einander eingestehen, was sie sich bedeuten?
- Oder holt die Zeit das Desaster ein und stürzt Hope in ein tiefes Loch, aus dem nur die Rückkehr nach NYC einen Ausweg bietet?
- Was passiert, als sie auf ihre ehemals besten Freundinnen Eve und Joanna trifft, können diese ihr vergeben?
- Und was Schlimmes hat sie eigentlich vor Jahren angestellt und in welcher Hinsicht beeinflusst dies eine Zukunft mit Conner?
Taucht für ein paar entspannende Stunden in dieses zuckersüße Abenteuer und die wunderschöne Kulisse Tennessees ein, die Emma wieder unglaublich einnehmend aus ihrer Schreibfeder gezaubert hat. Ihr werdet es genießen, eine wunderschöne Geschichte mit dem Kleinstadtflair Tennessees samt Festen, Lagerfeuer und dem Näherkommen unter einer einsamen Eiche zu besuchen.
Auch für den vierten Teil der Tennessee Storys konnte mich Emma C. Moore wieder voll und ganz begeistern und hat mir ein paar wunderschöne, kurze Lesestunden und Momente beschert, die sämtliche Erwartungen meinerseits übertroffen haben. Dabei ist die Fortsetzung unabhängig von den ersten Teilen lesbar, aber man trifft alte Bekannte wieder, was es dem Leser sehr schön und angenehm macht, diese Geschichte buchstäblich zu ‚vernaschen‘. Es ist wie ein ‚Nach-Hause-Kommen‘ nach langer Zeit. Und man erfährt um weitere Geschichten der vermissten Heimat und ihrer Menschen. In diesem Fall um Hope und Connor.
„Es geht nichts über eine heiße Suppe, wenn man nach langer Zeit nach Hause kommt.“
Dabei zeichnet Emma gewohnt romantische Bilder und emotionsgeladene Momente der Leidenschaft, in jenen das Herz Überhand über den Verstand gewinnt. Im selben Moment wechselt sie diese gekonnt mit zugleich sarkastischen und witzigen Wortgefechten der beiden Protagonisten ab und verleiht somit der gesamten Geschichte ein gewisses Maß an Greifbarkeit und Spannung. Das Liebes-Karussell der beiden untermalt sie mit der Rahmengeschichte, wie sich Mutter und Tochter in schweren Zeiten versuchen, zu versöhnen. Ob dies gelingt, bleibt dem Leser selbst herauszufinden. In welche Richtung auch immer die Geschichte läuft, es wird nicht einfach. Nein, das ganz sicher nicht. Denn neben viel Familiendrama und Herzschmerz schleicht sich auch das Aufarbeiten alter Freundschaften, ein Vergebungsprozess sowie intrigante Vorhaben einer Erzfeindin mit ein und liefert somit ein breites Spektrum an Geschehen. Und das ist Emma in der Kürze des Romans hervorragend gelungen. Es kommt einem gar nicht, wie eine Kurzgeschichte vor, denn auch wenn man sie schnell gelesen und genossen hat, scheint es einem zu Ende, als hätte man mehrere Tage mit ihr verbracht. Dies gefiel mir bei Teil Vier besonders gut. Ebenso wie die Tatsache ein Wiedersehen mit Crossville und vor allem dem Cookiebooks als eine Art Seelentröster zu feiern und zu sehen, wie Bücher Brücken schlagen und Verbindungen zwischen Menschen aufbauen, sie sogar wieder zusammenführen.
Natürlich ist ein besonderes Schmankerl auch wieder Emmas zuckersüß unverkennbarer und luftig harmonischer Schreibstil, der Lust macht, bei einer Tasse Tee mit Himbeeren noch viel mehr davon zu lesen. Unterstützt wird dies erneut durch einen süßen Titel und ein traumhaft passendes Cover, gestaltet von Traumstoff. Genauso habe ich mir die Himbeeren im Tee auch vorgestellt.
„Es war etwas, was nur sie beide geteilt hatten. Rote Himbeeren, die in hellgrünen Tassen mit Tee schwammen.“
‚Himbeeren im Tee‘ ist eine wundervolle, ergreifende und wirklich süße Fortsetzung der Zuckergussgeschichten. Ich habe sie sehr genossen und sie hat meinen Sommertag einfach perfekt gemacht. Vielen Dank dafür liebe Emma, dass Du uns doch nicht hast bis Winter zappeln lassen :) Danke für diese humorvoll und witzig sarkastische Geschichte, die in Einem liebevoll romantisch und auch in manchen Momenten herzerzitternd traurig oder intrigant ist. Dabei frage ich mich, wie es mit Joanna weitergeht. Du hast mich rundum zufrieden zurückgelassen und ich freue mich jetzt einfach mal auf Sams Geschichte. Ich glaube, da könnte sich etwas mit Eve abzeichnen :)
Eure Jil Aimée