Rezension - MondSilberNacht (MondLichtSaga 4) – Marah Woolf

01.06.2015 18:01

Rezension - MondSilberNacht (MondLichtSaga 4) – Marah Woolf

 

Kurzbeschreibung

Nach fast drei Jahren Pause erscheint nun endlich Teil 4 der BestsellerSaga von Marah Woolf mit neuen Abenteuern von Emma und Calum.

  • Hatten wir nicht genug geopfert?
  • Genug verloren?
  • Hatten wir nicht das Recht auf Frieden?
  • Oder ließ sich das Böse überhaupt nicht besiegen?
  • Versteckte es sich bloß und tarnte sich, um noch stärker zurückzuschlagen?

Als diese bittere Erkenntnis in Emma reift, ist es fast schon zu spät, dagegen anzukämpfen. Denn diesmal sind nicht die Undinen ihr Gegner, sondern jemand ungleich Vertrauteres. Um diesen Feind zu vernichten, wird Emma schier Unmögliches abverlangt.

MondSilberNacht knüpft unmittelbar an die Ereignisse der drei Vorbände an.

Erscheinungsdatum: 31. Mai 2015

Seitenzahl der Printausgabe: 262

Verlag / Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.

Hier geht’s zum Buch: Amazon / Facebook / Marah Woolf

 

Angaben zum Autor

Marah Woolf wurde 1971 in Sachsen-Anhalt geboren, wo sie auch heute noch mit ihrem Mann und drei Kindern lebt. Sie studierte Geschichte und Politik und erfüllte sich mit der Veröffentlichung ihres ersten Romans 2011 einen großen Traum. Die Arbeit an der MondLichtSaga wurde Ende 2012 abgeschlossen. Seitdem haben die Bücher sich als E-Book oder Taschenbuch mehr als 412.000 Mal verkauft. Der erste Teil der MondLichtSaga "MondSilberLicht" wurde auf der Leipziger Buchmesse 2013 mit dem ersten Indie-Autoren-Preis ausgezeichnet. Der dritte Teil der BookLessSaga erhielt 2014 von den Lovelybookslesern, Deutschlands größter Leserplattform, den ersten Preis in der Kategorie Fantasy. Die internationalen Rechte für die MondLichtSaga hat der renommierte französische Verlag Michel Lafon erworben. Gerade ist der erste Teil der MondLichtsaga unter dem Titel "Les brumes d'Avallach" erschienen. In 2015 folgt die Veröffentlichung in koreanischer Sprache. Die englische Übersetzung ist bereits seit Februar 2014 erhältlich. Für alle Hörbuchfans eine tolle Nachricht: exklusiv bei audible sind alle 3 Teile als Hörbuchfassung zu erwerben. Am 15. Dezember 2015 begann mit "FederLeicht. Wie fallender Schnee" ein neues Abenteuer, das die Leser zurückbringt in die Welt der Elfen nach Leylin, in die Marah Woolf ihre Leser auch schon in ihrem Buch MondSilberTraum entführt hat. Die FederLeichtSaga ist als siebenteilige Serie geplant. Diese Serie spielt in St. Andrews in Schottland, wo Marah mit ihrer Familie ein komplettes Jahr verbrachte, dass sie für ausgedehnten Recherchen nutzte. Die meisten Leser freuen sich aber zuerst auf den vierten Teil der MondLichtSaga "MondSilberNacht", der am 31.05.2015 erscheint und in dem Emma und Calum neue Abenteuer zu bestehen haben.

 

Rezension – von vermeintlichen Unstimmigkeiten in der Ehe hin zum großen Kampf um Liebe, Leben, Leidenschaft

 

In Band Vier der MondLichtSaga entführt uns Marah Woolf zusammen mit der bereits so lieb gewonnen Emma und ihrem Calum in die Unterwasserwelt von Berengar. Calums Heimat. Mittlerweile haben sich die beiden das Eheversprechen gegeben und sind auch vor den Shellycoats ganz offiziell den Bund fürs Leben eingegangen. In Berengar fühlt sich Emma aber zu Beginn oft mit Ablehnung der Mitbewohner konfrontiert, da sie dort für viele immer noch eine Fremde ist. Kein vollblütiger Shellycoat eben. Wir erleben zusammen mit Emma, wie sie versucht sich in das Unterwasserleben einzufügen, was ihr aufgrund ihrer Menschlichkeit aber nicht einfach so gelingen will. Sie muss sich wirklich sehr anstrengen und bemühen, in Calums Welt zu passen. An sich kein Problem, sofern sie auf Calums unerschütterliche Liebe und die Freundschaft Miros und einiger weiterer Bewohner von Berengar vertrauen kann. Aber genau das ist der springende Punkt:

 

Calum entfremdet sich immer mehr von ihr. Bleibt zunehmend länger weg, um sich um Ratsangelegenheiten zu kümmern und eine Unzahl von Unglücken aufzuklären, die seit Emmas Eintreffen in Berengar zunehmend passieren. Und vor allem ereignen sich diese – ob Haiangriff oder zerstörerischer Sturm - immer in ihrer Nähe, was die Abneigung einiger Einheimischer gegenüber Emma nur noch weiter anfeuert. Ja, sie für viele sogar zur Schuldigen macht. Calum vermag es nicht wirklich zu trösten, denn wenn er im einen Moment noch voller Liebe und Nähe zu ihr agiert, zeigt er ihr im nächsten zunehmend nur noch die kalte Schulter und verängstigt sie sogar. Am Anfang glaubt Emma noch daran, dass alles gut werden und sich diese Stimmungsschwankungen und vermeintlichen Unstimmigkeiten im Nichts auflösen und sie ihren Calum wieder bekommen wird. Aber mit in immer kürzer wiederkehrenden Abständen, in jenen Calum ihr gegenüber düster und brutal erscheint, – sogar seine klare Augenfarbe sich verdunkelt - sieht Emma ein, dass etwas so ganz und gar nicht stimmen kann. In ihrer Verzweiflung sucht sie Hilfe bei Calums Freunden und bei Miro. Eine Hilfe, die Calum als Verrat empfindet und das Paar aus der Unterwasserwelt Berengars heraus und hinein nach Leylin – in die Welt der Elfen – führt. In der Hoffnung, dort auf Unterstützung zu treffen. Doch angekommen wartet eine noch viel düstere Erkenntnis auf die beiden, die einhergeht mit einem alten/neuen Feind in vertrauter Gestalt…

 

  • Wird es Emma gelingen, Calums Liebe zu ihr zu erhalten?
  • Schaffen es die beiden, diesen merkwürdigen Feind zu greifen und zu besiegen?
  • Können Emma und Calum dabei wirklich auf die Hilfe ihrer Freunde – sowohl in Berengar und in der Menschenwelt als auch in Leylin – wirklich zählen und ihnen vertrauen?
  • Oder fordert dieser Feind mehr als nur die Liebe von den beiden und führt alle Welt ins Verderben?
  • Lösen sich die mysteriösen Unglücke in Berengar auf und ist Emma wirklich die Schuldige?
  • Wenn ja, was wird dann mit ihr und Calum passieren, der den Shellycoats gegenüber scheinbar eine wichtige Verpflichtung eingegangen ist?

 

Lest es selbst, taucht hinab nach Berengar und lasst euch entführen in die einzigartige und magische Welt um Emma und Calum. Es lohnt sich. Mehr als das. Es ist unglaublich.

 

Mit ‚MondSilberNacht‘ hat die liebe Marah einen lang ersehnten vierten Teil der Extraklasse geschaffen, der es nicht nur bewerkstelligt, unglaublich zu berühren, sondern das ganze Universum um Emma und Calum reifen lässt. Sie liefert uns die Chance in das Eheleben des frisch vermählten Paares hineinzublicken und knüpft dabei an die Geschehnisse der Vorgeschichte, wie zum Beispiel Amias Tod, nahtlos an.

 

„Ja, das Leben geht weiter, aber manchmal bleibt es auch einfach stehen.“

 

Wir erleben ein Stück Trauerbewältigung, aber auch viel Mut und Hoffnung. Wir fühlen mit, wie der Alltag versucht, die ersten Eheprobleme des einst so glücklichen Paares zu servieren und wie Emma dagegen ankämpft, sich in einer fremden Welt selbst zu verlieren. Dieser Band ist einfach reifer. Die Saga ist genauso wie ihre Protagonisten erwachsen geworden. Sie geht nicht einfach geradeaus und immer nur aufwärts, sondern hat wie das Leben und die Liebe an sich, auch viele Unebenheiten und Stolpersteine, die es zu bewältigen gilt. Und genau das macht sie aus. Sie reift, sie wächst, sie bemüht sich, die Liebe und Nähe zu erhalten. Eine Liebe, von der wir natürlich auch viele romantische und herzerwärmende Momente in diesem Werk miterleben dürfen.

 

„Er stützte sich auf die Unterarme und blickte auf den See, der wie ein Spiegel vor uns lag.“

 

Dabei kleidet Marah die Geschichte in ein unglaublich bildhaftes Gewand, dass es dem Leser ermöglicht, aktiv in der malerischen Unterwasserwelt dabei zu sein. Darüber hinaus würzt sie das Geschehen mit der Beschreibung von Emmas schwierigem Start Unterwasser hervorragend an. Marah bedient in der Ausgestaltung ihrer Geschichte ein breites Spektrum an Emotionen und am Ende der Reihe fühlt es sich ein bisschen so an wie ein Nachhause-Kommen oder ein Aufbruch in einen Neuanfang. Einen Neuanfang und eine Überleitung nach Leylin und zur FederLeichtSaga, die Marah grandios gemeistert hat. Die inhaltlich hergestellten Verknüpfungen beider Erzähluniversen sind ihr hierbei herausragend und unglaublich anreizend gelungen. Es macht wirklich Lust, direkt weiterzulesen. Großes Kompliment!

 

Auch schafft es Marah nicht nur durch die Geschichte, ihre Struktur und ihren malerischen, wie auch absolut flüssigen Schreibstil zu überzeugen, sondern reichert die Gesamtkomposition mit einem, dem Titel entsprechenden, wunderschönen dunklen Cover an, dass der Saga einen enormen Wiedererkennungswert gibt. Zu jedem einzelnen Kapitel gibt es auch ein kleines malerisches Bildchen, das der Geschichte Kleid ergänzt. Ebenso ist das Gedicht zu Beginn wieder faszinierend und treffend gewählt/verfasst. Es ist einfach magisch. Lediglich eine Durchnummerierung auf den Bänden würde dem Ganzen noch das I-Tüpfelchen verleihen. Und übrigens, für besondere Liebhaber ist es auch im Originaldesign erhältlich. Das zeigt, wie nahe Marah mit ihrer Geschichte ihren Lesern steht und welche besondere Beziehung sie zu diesen pflegt.

 

Ich kann einfach nicht umhin zu sagen, dass der vierte Band der lieben Marah wirklich hervorragend gelungen ist. Er zeigt eine enorme Entwicklung der Charaktere auf, wird mit ihnen zusammen erwachsener und das spiegelt sich auch in den Problemen, mit jenen sie sich konfrontiert sehen, wider. Besonders gefallen haben mir die einzelnen emotionalen Kämpfe, die die Autorin in die Charaktere gezeichnet hat, als auch die bildhaften und atmosphärischen Ausführungen und Beschreibungen der Unterwasserwelt. Ich habe mich praktisch vor Ort gefühlt und bin mit den Charakteren auf einen entdeckerischen und von Abenteuern gespickten Tauchgang in leuchtende Tiefen gegangen. Darüber hinaus hat es mich sehr berührt auf alte Bekannte wiederzutreffen, obgleich ich gerne ein bisschen mehr um z. B. Raven und Peter, aber auch Amelie gelesen hätte. Aber auch neue Charaktere habe ich ins Leserherz geschlossen. So ist – natürlich neben Emma und Calum – mein neuer Liebling Gabril, den es sich lohnt, selbst kennenzulernen. Es ist alles in allem einfach unglaublich spannend und nervenaufwühlend zu erfahren, wie ein vertrauter Feind sich in das (Ehe-)Leben um Emma und Calum schleicht und für Probleme sorgt, die über den einkehrenden Alltag hinausgehen. Probleme und Situationen, in jenen Emma dankbar für Gabrils Bekanntschaft ist. Ihr wollt sicher wissen, warum? Also lesen, lesen, lesen. :) Ihr werdet es genauso in einem Rutsch einatmen, wie ich. Es ist ein Abenteuer voller Herausforderungen mit emotionsgeladenen Gefechten und dem einen Wunsch, dem einen Ziel, ewig zusammen eins zu bleiben.

 

  • Aber wo kannst du hin, wenn nicht nach Hause?

 

„Bei uns gibt es einen Spruch: Sei auf der Hut vor dem Tag, an dem deine Ziele sich erfüllen.“

 

Liebe Marah, vielen lieben Dank für diesen unglaublich schönen und berührenden Ausflug nach Berengar und Leylin. Vielen Dank für Emmas Herzblut und Calums Liebe. Einfach vielen Dank.

 

Eure Jil Aimée