Rezension – Vier kleine Worte – Petra Röder

23.03.2015 20:19

Rezension – Vier kleine Worte – Petra Röder

Kurzbeschreibung

Nach all den Turbulenzen kehrt endlich etwas Ruhe in Livs Leben ein, doch nur für kurze Zeit. Plötzlich überstürzen sich die Ereignisse und sie weiß nicht mehr, wo ihr der Kopf steht. Ausgerechnet jetzt, wo Tante Tessas Operation bevorsteht, wird sie erpresst. Liv muss sich entscheiden, ob sie auf die Forderungen eingeht und somit Eric verliert, oder riskiert, dass ihr Vater ins Gefängnis muss.
 

Seitenzahl der Print-Ausgabe: 284 Taschenbuchseiten

Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.

Erscheinungsdatum: 19. März 2015

 

Angaben zum Autor (gemäß Amazon)

Petra Röder lebt mit ihrem Mann und sechs Katzen im wunderschönen Nürnberg. Bevor sie als Autorin große Erfolge feierte, arbeitete die achtfache Dart-Weltmeisterin als selbstständige Illustratorin. Auch heute noch gestaltet sie die meisten ihrer Cover selbst.

Bisher erschienene Bücher:

  • - "Blutrubin - Trilogie" (Vampir-Romance)
  • - "Flammenherz-Saga" (Historische Zeitreise)
  • - "Mitten ins Herz" (Romantikthriller)
  • - "Traumfänger" (Fantasy)
  • - "Megan Bakerville Reihe", (Dreiteilige Chick Lit Serie: Plötzlich verliebt, Plötzlich verlobt und Plötzlich verheiratet)
  • - "School of Secrets" (Fantasy)
  • - "Liebe klopft nicht an" (Liebesroman)
  • - "Seasons of Love Reihe" (Vierteilige Liebesgeschichte: Der Duft von Schnee, Der Klang von Regen, Der Geschmack von Sonne, Das Flüstern von Wind)
  • - "Drei kleine Worte" (Liebesgeschichte, die Fortsetzung "Vier kleine Worte")


Mehr über die Autorin und ihre Bücher findet man unter: www.petra-roeder.com

 

Rezension: Was Distanz zusammenbringt, wirft der Nähe Stolpersteine in den Weg – Stolpersteine für die Liebe

Mit ‚Vier kleine Worte‘ hat Petra Röder die Fortsetzung und den abschließenden Teil zu einer meiner Lieblingsgeschichten ihrerseits (‚Drei kleine Worte‘) geschaffen und ich bin sehr froh darüber, dass ich als Leser nicht sehr lange darauf warten musste. Im Januar noch habe ich den Vorgänger mit einem freudigen, aber auch leicht wehmütigen Seufzer zugeschlagen. Warum? Ich hatte mich in die Geschichte um Liv und Eric verliebt und konnte es kaum erwarten, zu erfahren, wie es mit den beiden weitergehen würde. Doch hieß es zunächst erst einmal, sich ein bisschen in Geduld zu üben. Und jetzt, knapp zwei Monate später, hat sich diese Geduld gelohnt und ich konnte endlich ‚Vier kleine Worte‘ in den Händen halten und genauso in mein Leserherz schließen, wie zuvor Teil 1. So mit ‚Drei kleine Worte‘ noch ein ‚Ich liebe dich‘ gemeint war, galt es nun herauszufinden, was die Botschaft hinter dem vierten Wort wohl sein möge. Vielleicht ein ‚auch‘, wie in ‚Ich liebe dich auch‘ oder ein ‚nicht‘, wie in ‚Ich liebe dich nicht‘? In jedem Fall war meine Neugierde geweckt und ich habe diese zweite Geschichte um Liv und Eric, aber auch um Claudia und ihren Ewan, über die man hier einiges erfährt, binnen weniger Stunden verschlungen.

 

Mit dem ersten Satz findet man sich direkt wieder im Geschehen, dass man mit der letzten Seite des ersten Teils zurückgelassen hatte. Keine unnötigen Zeitsprünge oder Szenenwechsel. Nein. Es wird direkt wieder dort angeknüpft, wo man sein letztes Hochgefühl erlebt hat: Bei der Liebesnacht der zwei Turteltauben, die sich nach den Turbulenzen von ‚Drei kleine Worte‘ nun endlich gefunden haben.

 

  • Doch wird dieses frische Liebesglück mit den schönen Momenten der noch jungen Gefühle auch einfach so halten?

 

Das wäre doch etwas zu einfach. Darum hat Petra es uns in dieser Fortsetzung sehr spannend gemacht…

 

Liv und Eric genießen ihre erste gemeinsame Zeit als Paar, doch diese ist von kurzer Dauer und schnell rückt das Glück der beiden in den Hintergrund und macht Platz für die schrecklichen Tatsachen einer brutalen Realität: Livs Tante Tessa ist noch immer schwer erkrankt und noch immer haben die beiden Liebenden nicht das nötige Geld für die ihr Leben rettende Operation zusammen. Auch wenn Liv bereit ist, quasi ihr letztes reiches Hemd zu verkaufen, so hat sie doch beinahe nichts mehr in ihrem Besitz, das noch von Wert wäre. Zum Glück trifft sie da auf das gutmütige Herz einer Second-Hand-Verkäuferin. Wenn auch sehr lieb und großzügig gemeint, so reicht auch derer Unterstützungsgroschen leider nicht, um alles nötige Finanzielle für Tessa abzusichern. Liv scheint sich einfach keinen Ausweg mehr zu wissen, doch dann kommt Eric mit der rettenden Idee, die alle finanziellen Sorgen klärt. Wirklich alle? Nein, aber zumindest Tante Tessas Operation ist abgesichert. Zum anderen kommen wir später. Doch diese Idee, so erfreulich ihr Resultat auch sein mag, birgt einen schwarzen Dorn.

„Ob sie Liv ansahen, dass sie diesen Schritt eigentlich gar nicht tun wollte?“

Eric hat sich in Belindas Arme begeben und dafür auch noch Liv angelogen. Und das in mehr als nur einer Hinsicht: Auch hinsichtlich seiner Arbeit in der Bar war er bisher nicht ganz ehrlich zu ihr.

 

  • War der Grund Entschuldigung genug oder ist Livs Vertrauen in Eric erneut gebrochen?

 

Nicht nur, dass sie sich mit ihren verletzten Gefühlen auseinandersetzen muss und nur durch Erics Beichte über seine eigene Vergangenheit, die der ihren gar nicht mal so unähnlich ist, trösten muss, kommt es auch noch zu einem weiteren schweren Schicksalsschlag in ihrer Familie. Ihr Dad hat einen schweren Herzinfarkt erlitten und seiner Firma droht das Aus, bzw. ihm ein langer Aufenthalt im Gefängnis wegen angeblicher Veruntreuung von Kundengeldern. Erschüttert und zerbrochen begibt sich Liv zurück in die USA um für ihren Vater da zu sein. Als Eric sie begleiten will, bittet sie ihn, in London bei Tessa zu bleiben, da die Operation – vor der alle Angst haben, in die sie aber auch alle Hoffnung setzen – kurz bevorsteht. In den USA angekommen, geht es leider Schlag auf Schlag. Ein alter Fehler Livs – ihr Exfreund – holt sie ein und droht sie in ein unausweichliches Loch zu ziehen. Alles nur ein böser Zufall oder bittere Wahrheit?

“ Wie sagte einst Napoleon so treffend: Der Zufall ist der einzig legitime Herrscher des Universums.“

Er hat die nötigen Beweise, ihren Vater endgültig zu belasten und ins Gefängnis zu bringen und erpresst sie damit. Als Gegenleistung für ihres Vaters Freiheit fordert er nichts weniger als die Firma und Liv selbst.

 

  • Kann sich Liv auf diese grausame Forderung einlassen, um ihren Vater zu retten?
  • Was wird aus ihr und Eric, wenn sie ihre Beziehung zu ihm beenden muss ihrer Familie Willen?
  • Wird es sich bezahlt machen, das eigene Glück für das der anderen hintenanzustellen?
  • Wird Eric ihr vergeben und einen Weg finden, ihr, zusammen mit Claudia, zu helfen?
  • Wird Liv an Tante Tessas Seite sein, wenn der Tag der Operation gekommen ist und wird diese überleben?
  • Was wird mit Livs Vater, wenn sie auf die Forderungen ihres Exfreundes eingeht?
  • Wird er sich auch gesundheitlich erholen?
  • Und welche Rolle spielt wieder einmal Belinda P. in dem perfiden Plan Livs Leben zu zerstören?

 

Aber die alles entscheidenden Fragen sind doch:

 

  • Wird die Liebe stärker sein als das Böse, das ihr unaufhaltsam auflauert?
  • Wird es ein Happy End geben und die zwei endlich ihr gemeinsames Glück finden?
  • Oder ist dies eine der wenigen Geschichten, deren Weg vom Schicksal für kein gutes Ende bestimmt wurde, denn auch solche muss es geben?
  • Wie heißen die ‚Vier kleinen Worte‘ wirklich?

 

Wenn Ihr auf all diese Fragen Antworten sucht – und das solltet ihr wirklich :) - dann empfehle ich Euch unbedingt, den zweiten und letzten Teil mit ‚Vier kleine Worte‘ zu verschlingen. Denn genau das werdet Ihr. Er ist von der lieben Petra wieder so zuckersüß romantisch, claudiatypisch urkomisch, erotisch prickelnd und actionreich spannungsgeladen geschrieben, wie wir es bereits von der Autorin kennen und lieben.

„Liv stöhnte genussvoll auf. Sie konnte und wollte sich ihm nicht entziehen. Liv war wie eine Motte, die von Eric, dem Licht, magisch angezogen wurde und sich nicht dagegen wehren konnte.“

Der Schreibstil ist flüssig, bildhaft und lädt zum lebendigen Lesen ein. Nicht nur sind die Charaktere, passend zu Teil eins, wieder überaus gut durchdacht und stark weiterentwickelt, sodass man persönliche Hintergründe erfährt, die uns deren Handlungsstränge nachvollziehbarer machen, sondern neben dem ein oder anderen Schmunzler, Kopfschüttler und Herzaussetzer wird man auch in erotische Hochgefühle entführt, die einem die Hitze in den Kopf treiben. Man liest, liest und liest und ist schneller am Ende, als man es sich wünscht. Denn dieser Lesegenuss fordert einen, nicht aus der Hand gelegt zu werden, obgleich man sich das an mancher Stelle wünscht, um sie länger festhalten zu können. Alles in allem ist diese Geschichte einfach ein wunderschöner Abschluss, indem es nicht nur mit den Charakteren und der Story an sich heiß und prickelnd hergeht. Eine Geschichte voller Charme, Witz und der nötigen Prise an Schrecken und Spannung und fesselnd bis zum letzten Wort. Liebe Petra, vielen Dank für diesen wunderschönen Abschluss.

 

 

--Jil Aimée